Warum heißt Antonius der Große ein „Urmönch“?
Er war einer der ersten Christen, der bewusst in die Einsamkeit ging
Er zog sich um das Jahr 270 n. Chr. in die ägyptische Wüste zurück,
um ganz für Gott zu leben:
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ohne Besitz
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ohne Familie
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im Gebet
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im Fasten
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in völliger Stille
Damit beginnt das, was man heute als Einsiedlermönchtum kennt.
Er prägte die Grundform des Mönchslebens
Viele Menschen hörten von seinem Leben und suchten ihn auf.
Dadurch entstanden erste lose Gemeinschaften von Männern, die wie er leben wollten – also frühe Klöster.
Er war damit der erste, dessen Lebensstil zum Vorbild für viele wurde.
Erstmals feste geistliche Regeln
Obwohl er selbst kein Regelwerk schrieb, lehrte er seine Schüler:
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Ordnung im Tagesablauf
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Arbeit + Gebet
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geistlicher Kampf gegen Versuchungen
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Bindung an einen geistlichen Vater (Abba)
Diese Elemente prägen bis heute alle großen Mönchsorden.
Sein Leben wurde zu einem Bestseller
Athanasius von Alexandrien (Bischof) schrieb die berühmte
Vita Antonii – das „Leben des Antonius“.
Dieses Buch verbreitete sich im ganzen römischen Reich und machte Antonius zum archetypischen Mönch – zum Urbild.
Er beeinflusste ganze Epochen
Ohne Antonius gäbe es vieles nicht in dieser Form:
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die Wüstenväter
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Benediktinerregel (die später Europa prägte)
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Klostertradition im gesamten Christentum
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die Idee der geistlichen Einsamkeit und Askese
Darum nennt man ihn Vater des Mönchtums oder kurz: Urmönch.
1. Antonius von Padua (St. Antonio di Padova)
Der bekannteste „St. Antonio“.
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Lebte: 1195–1231
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Franziskanermönch
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Wird angerufen als Finder verlorener Dinge
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Einer der populärsten Heiligen weltweit
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Patron der Armen, Liebenden, Reisenden, Ehepaare
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Gedenktag: 13. Juni
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Wird meist mit einem Buch, einer Lilie oder dem Jesuskind dargestellt.
Wenn jemand „St. Antonio“ sagt, ist meist dieser Heilige gemeint, vor allem im italienischen oder süddeutschen Sprachraum.
2. Antonius der Große (Antonius von Ägypten)
Der Wüstenheilige / Vater der Mönche.
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Lebte: ca. 251–356
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Einsiedler in der ägyptischen Wüste
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Begründer des christlichen Mönchtums
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Patron der Haustiere, Bauern, Metzger
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Gedenktag: 17. Januar
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Symbol: T-Kreuz (Antoniuskreuz), Schwein, Glöckchen
Dieser Antonius ist im ländlichen Raum oft der Patron von Bauern- oder Klosterkirchen.
