Erste Quelle
Alte Linde bei der heiligen Klamm,
Ehrfurchtsvoll betast’ ich deinen Stamm,
Karl den Großen hast du schon gesehn,
Wenn der Größte kommt, wirst du noch stehn.
Dreißig Ellen misst dein grauer Saum,
Aller deutschen Lande ält’ster Baum,
Kriege, Hunger schautest, Seuchennot,
Neues Leben wieder, neuen Tod.
Schon seit langer Zeit dein Stamm ist hohl,
Ross und Reiter bargest einst du wohl,
Bis die Kluft dir sacht mit milder Hand
Breiten Reif um deine Stirne wand.
Winter kommt, drei Tage Finsternis,
Blitz und Donner und der Erde Riss,
Bet’ daheim, verlasse nicht da Haus!
Auch am Fenster schaue nicht den Graus!
Eine Kerze gibt die ganze Zeit allein,
Wofern sie brennen will, dir Schein.
Gift’ger Odem dringt aus Staubesnacht,
Schwarze Seuche, schlimmste Menschenschlacht.
Gleiches allen Erdgebor’nen droht,
Doch die Guten sterben sel’gen Tod.
viel Getreue bleiben wunderbar
frei von Atemkrampf und Pestgefahr.
Eine große Stadt der Schlamm verschlingt,
eine andre mit dem Feuer ringt,
Alle Städte werden totenstill,
Auf dem Wiener Stephansplatz wächst Dill.
Zählst du alle Menschen auf der Welt,
Wirst du finden, dass ein Drittel fehlt,
Was noch übrig, schau in jedes Land,
Hat zur Hälft’ verloren den Verstand.
Wie im Sturm ein steuerloses Schiff,
Preisgegeben einem jeden Riff,
Schwankt herum der Eintags-Herscherschwarm,
Macht die Bürger ärmer noch als arm.
Denn des Elends einz’ger Hoffnungsstern
Eines bessern Tags ist endlos fern.
„Heiland, sende den du senden musst!“
Tönt es angstvoll aus der Menschen Brust.
Nimmt die Erde plötzlich andern Lauf,
Steigt ein neuer Hoffnungsstern herauf?
„Alles ist verloren!“ hier’s noch klingt,
„Alles ist gerettet“, Wien schon singt.
Ja, von Osten kommt der starke Held,
Ordnung bringend der verwirrten Welt.
Weiße Blumen um das Herz des Herrn,
Seinem Rufe folgt der Wackre gern.
Alle Störer er zu Paaren treibt,
Deutschem Reiche deutsches Recht er schreibt,
Bunter Fremdling, unwillkommner Gast,
Flieh die Flur, die du gepflügt nicht hast.
Gottes Held, ein unzertrennlich Band
schmiedest du um alles deutsche Land.
Den Verbannten führest du nach Rom,
Große Kaiserweihe schaut ein Dom.
Preis dem einundzwanzigsten Konzil,
Das den Völkern weist ihr höchstes Ziel,
Und durch strengen Lebenssatz verbürgt,
Dass nun reich und arm sich nicht mehr würgt.
Bild und Buch nicht schildern deine Kron’,
Alle Äste hast verloren schon.
Bis zum letzten Paar, das mächtig zweigt,
Blätter freudig in die Lüfte steigt.
Alte Linde, die du alles weißt,
Teil uns gütig mit von deinem Geist,
Send ins Werden deinen Seherblick,
Künde Deutschlands und der Welt Geschick!
Großer Kaiser Karl, in Rom geweiht,
Eckstein sollst du bleiben deutscher zeit,
Hundertsechzig, sieben Jahre Frist,
Deutschland bis ins Mark getroffen ist.
Fremden Völkern front dein Sohn als Knecht,
Tut und lässt, was ihren Sklaven recht,
Grausam hat zerrissen Feindeshand,
Eines Blutes, einer Sprache Band.
Zehre, Magen, zehr vom deutschen Saft,
Bis mit einmal endet deine Kraft,
Krankt das Herz, siecht ganzer Körper hin,
Deutschlands Elend ist der Welt Ruin.
Ernten schwinden, doch die Kriege nicht,
Und der Bruder gegen Bruder ficht,
mit der Sens’ und Schaufel sich bewehrt,
Wenn verloren gingen Flint’ und Schwert.
Arme werden reich des Geldes rasch,
Doch der rasche Reichtum wird zu Asch’
Ärmer alle mit dem größerm Schatz.
Minder Menschen, enger noch der Platz.
Da die Herrscherthrone abgeschafft,
Wird das Herrschen Spiel und Leidenschaft,
bis der Tag kommt, wo sich glaubt verdammt,
Wer berufen wird zu einem Amt.
Bauer heuert bis zum Wendetag,
All sein Müh’n ins Wasser nur ein Schlag,
Mahnwort fällt auf Wüstensand,
Hörer findet nur der Unverstand.
Wer die meisten Sunden hat,
Fühlt als Richter sich und höchster Rat,
Raucht das Blut, wird wilder nur das Tier,
Raub zur Arbeit wird und Mord zur Gier.
Rom zerhaut wie Vieh die Priesterschar,
Schonet nicht den Greis im Silberhaar,
Über Leichen muss der Höchste fliehn
Und verfolgt von Ort zu Orte ziehn.
Gottverlassen scheint er, ist es nicht,
Felsenfest im Glauben, treu der Pflicht,
Leistet auch in Not er nicht Verzicht,
Bringt den Gottesstreit vors nah’ Gericht.
Deutscher Nam’, du littest schwer,
Wieder glänzt um dich die alte Ehr’,
Wächst um den verschlung’nen Doppelast,
Dessen Schatten sucht gar mancher Gast.
Dantes und Cervantes welscher Laut,
Schon dem deutschen Kinde ist vertraut,
Um am Tiber- wie am Ebrostrand
Liegt der braune Freund von Herrmannsland.
Wenn der engelgleiche Völkerhirt’
wie Antonius zum Wandrer wird,
Den Verirrten barfuss Predigt hält,
Neuer Frühling lacht der ganzen Welt.
Alle Kirchen einig und vereint,
Einer Herde einz’ger Hirt erscheint.
Halbmond mählich weicht dem Kreuze ganz,
Schwarzes Land erstrahlt im Glaubensglanz.
Reiche Ernten schau’ ich jedes Jahr,
Weiser Männer eine große Schar,
Seuch’ und Kriegen ist die Welt entrückt,
Wer die Zeit erlebt, ist hochbeglückt.
Dieses kündet deutschem Mann und Kind
Leidend mit dem Land die alte Lind’,
Dass der Hochmut mach’ das Maß nicht voll,
Der Gerechte nicht verzweifeln soll!
Quelle
https://www.allmystery.de/themen/mt39205
Weitere Versionen
Nostradamus Playliste Lieder https://www.youtube.com/playlist?list=PLQT5pRyqWhZzk_K5a_7-jYF4lA0Fhx7O8
Ebenso http://www.j-lorber.de/proph/seher/lindenlied.htm
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Zweite Quelle
Alte Linde an der heiligen Klamm,
Ehrfurchtsvoll betast’ ich deinen Stamm.
Karl den Großen hast du schon geseh’n,
Wenn der Größte kommt, wirst du noch steh’n.
Dreißig Ellen mißt dein grauer Stamm,
Aller Deutschen Linden ält’ster Baum.
Kriege, Hunger schautest, Seuchentod,
Nettes Leben wieder, neuen Tod.
Schon seit langer Zeit dein Stamm ist hohl,
Roß und Reiter bargest einst du wohl,
Bis die Kluft dir sacht mit milder Hand
Breiten Reif um deine Stirne wand.
Bild und Buch nicht schildern Deine Kron’,
Alle Äste hast verloren schon
Bis zum letzten Paar, das mächtig zweigt,
Blätter freudig in die Lüfte steigt.
Alte Linde, die du alles weißt,
Teil’ uns gütig mit von deinem Geist,
Send’ ins Werden deinen Seherblick,
Künde Deutschlands und der Welt Geschick.
Großer Kaiser Karl, in Rom geweiht,
Eckstein sollst du bleiben Deutscher Zeit,
hundertsechzig sieben Jahre Frist
Deutschland bis ins Mark getroffen ist.
Fremden Völkern front dein Sohn als Knecht,
Tut und läßt, was ihren Sklaven recht.
Grausam hat zerrissen Feindeshand
Eines Blutes, einer Sprache Band.
Dantes und Cervantes’ welscher Laut
Schon dem Deutschen Kind vertraut,
und am Tiber- wie am Ebro-Strand
Liegt der braune Freund von Hermannsland.
Da die Herrscherthrone abgeschafft,
wird das Herrschen Spiel und Leidenschaft,
bis der Tag kommt, da sich glaubt verdammt,
Wer berufen wird zum Amt.
Wer die meisten Sünden hat,
Fühlt als Richter sich und höchster Rat,
Raucht das Blut, wird wilder noch das Tier,
Raub zur Arbeit wird und Mord zur Gier.
Arme werden reich des Geldes rasch,
Doch der rasche Reichtum wird zu Asch,
Ärmer alle mit dem großen Schatz,
Minder Menschen, enger noch der Platz.
Ernten schwinden, doch die Kriege nicht,
Und der Bruder gegen Bruder ficht,
Mit der Sens’ und Schaufel sich bewehrt,
Wenn verloren gingen Flint’ und Schwert.
Zehre Magen, zehr’ vom Deutschen Saft,
Bis mit einmal endet deine Kraft,
Krankt das Herz, siecht ganzer Körper hin,
Deutschlands Elend ist der Welt Ruin.
Wie im Sturm ein steuerloses Schiff
Preisgegeben einem jeden Riff,
Schwankt herum der Eintags-Herrscher-Schwarm,
Macht die Bürger ärmer noch als arm.
Denn des Elends einz’ger Hoffnungsstern
Eines besser’n Tag’s ist endlos fern.
“Heiland, sende, den Du senden mußt!”
Tönt es angstvoll aus der Menschen Brust.
Gottverlassen scheint er, ist es nicht,
Felsenfest im Glauben, treu der Pflicht,
Leistet auch in Not er nicht Verzicht,
Bringt den Gottesstreit vor’s nah’ Gericht.
Wenn der engelgleiche Völkerhirt’
Wie Antonius zum Wanderer wird,
Den Verirrten barfuß Predigt hält,
Neuer Frühling lacht der ganzen Welt.
Mahnwort fällt auf Wüstensand,
Hörer findet nur der Unverstand.
Bauer heuert bis zum Wendetag,
All sein Müh’n ins Wasser nur ein Schlag.
Nimmt die Erde plötzlich ander’n Lauf,
Steigt ein neuer Hoffnungsstern herauf?
“Alles ist verloren!” hier’s noch klingt,
“Alles ist gerettet!” Wien schon singt.
Ja, von Osten kommt der starke Held,
Ordnung bringend der verwirrten Welt.
Weiße Blumen auf das Herz des Herrn,
Seinem Rufe folgt der Wack’re gern.
Alle Störer er zu Paaren treibt,
Deutschen Reiches Deutsches Recht er schreibt.
Bunter Fremdling, unwillkomm’ner Gast,
Flieh die Flur, die du gepflügt nicht hast!
Rom zerhaut wie Vieh die Priesterschar,
Schonet nicht den Greis im Silberhaar,
Über Leichen muß der höchste flieh’n
Und verfolgt von Ort zu Orte zieh’n.
Winter kommt, drei Tage Finsternis,
Blitz und Donner und der Erde Riß.
Bet’ daheim, verlasse nicht das Haus!
Auch am Fenster schaue nicht den Graus!
Eine Kerze gibt die ganze Zeit allein,
Wofern sie brennen will, dir Schein.
Gift’ger Odem dringt aus Staubesnacht,
Schwarze Seuche, schlimmste Menschenschlacht.
Gleiches allen Erdgebor’nen droht,
Doch die Guten sterben sel’gen Tod.
Viel’ Getreue bleiben wunderbar
Frei von Atemkrampf und Pestgefahr.
Eine große Stadt der Schlamm verschlingt,
Eine and’re mit dem Feuer ringt,
Alle Städte werden totenstill,
Auf dem wiener Stefansplatz wächst Dill.
Zählst du alle Menschen auf der Welt,
Wirst du finden, daß ein Drittel fehlt,
Was noch übrig, schau in jedes Land,
Hat zur Hälft’ verloren den Verstand.
Preis dem zweiundzwanzigsten Konzil,
Das den Völkern weist ihr höchstes Ziel
Und durch strengen Lebenssatz verbürgt,
Daß nun reich und arm sich nicht mehr würgt.
Deutscher Nam’, du littest schwer,
Wieder glänzt um dich die alte Ehr’,
Wächst um den verschlung’nen Doppelast,
Dessen Schatten sucht gar mancher Gast.
Gottes Held, ein unzertrennlich’ Band
Schmiedest du um alles Deutsche Land.
Den Verbannten führest du nach Rom,
Große Kaiserweihe schaut ein Dom.
Alle Kirchen einig und vereint,
Einer Herde einz’ger Hirt’ erscheint.
Halbmond mählich weicht dem Kreuze ganz,
Schwarzes Land erstrahlt im Glaubensglanz.
Reiche Ernten schau ich jedes Jahr,
Weiser Männer eine große Schar,
Seuch’ und Kriegen ist die Welt entrückt,
Wer die Zeit erlebt, ist hochbeglückt.
Dieses kündet Deutschem Mann und Kind,
Leidend mit dem Land die alte Lind’,
Daß der Hochmut mach’ das Maß nicht voll,
Der Gerechte nicht verzweifeln soll!
Quelle https://germanenherz.wordpress.com/2015/02/08/gedicht-lied-der-linde-1850-prophezeiung-fur-die-zukunft/ -